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Wann fängt Austausch an? Sprachliche Dialogizität über Sprechakte hinaus
In: Zum Phänomen des Austauschs in den Geistwissenschaften/Les phénomènes de l'échange dans les sciences humaines ; https://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-01570500 ; Zum Phänomen des Austauschs in den Geistwissenschaften/Les phénomènes de l'échange dans les sciences humaines, 2016 (2016)
Abstract: International audience ; Dass Austausch bzw. Dialogizität konstitutiv sind für die Phänomene, mit denen sich die Pragmatik, die Sprachwissenschaft und die Sprachphilosophie befassen, mag zuerst als eine festgemachte Sache erscheinen. Es lässt sich dennoch weiterhin nach dem genauen Status dieser oft vorausgesetzten Kategorien fragen. Wann fängt Austausch an? Wer sind die „Austauschspartner“, die in der wissenschaftlichen Erforschung menschlicher Sprachhandlungen auf den Plan gerufen werden müssen? Ausgehend von den Ergebnissen der linguistischen Argumentationsforschung wird zunächst gezeigt, dass jede Argumentation an sich schon ein dialogisches Phänomen bildet. Es kann kein Standpunkt verteidigt werden ohne permanente Bezugnahme auf den entsprechenden Gegenstandpunkt sowie auf den projizierten kognitiven Zustand des Adressaten. Anschließend werden die Théorie de l'Argumentation de la langue und der Théorie argumentative de la polyphonie (s. Ducrot & Anscombre 1976 oder Ducrot 1980) vorgestellt, die die Ansicht vertreten, dass es nicht-argumentative Diskurse gar nicht gibt, und dass die sprachlichen Mittel für diese pragmatische Orientierung des Gesagten, wie etwa die deutschen Modalpartikeln, sich erst über den Rückgriff auf eine Mehrzahl von abstrakten Stimmen (Enunziatoren) in jeder Äußerung beschreiben lassen.Gibt es also eine inhärente Dialogizität jedes Sprechaktes ? Die grammatisch-semantisch Analyse konkreter Fälle von nicht-adressierten Sprachhandlungen wie Ausrufen und Flüchen liegt eher das Gegenteil nahe und suggeriert, dass die Inhärenz von Austausch in der Sprachkompetenz sich nicht im Rahmen einer Sprechakttheorie begründen lässt. Vielmehr wäre Dialogizität mit Wahrheitswerturteilen und Inferenzmechanismen zu verbinden. Auf der Mikro-Ebene wiederum liefern Modalpartikeln gute Anzeichen für eine intrinsische Intersubjektivierung wahrheitsbezogener Urteile. Partikeln lassen sich viel besser anhand von epistemischen Rollen beschreiben, als über Sprechaktteilnehmer. Ausgehend davon wird die These verteidigt, dass jede Art epistemischer Festlegung auf einen objektiv geltenden Inhalt dialogisch erfolgt.
Keyword: [SHS.LANGUE]Humanities and Social Sciences/Linguistics
URL: https://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-01570500/file/modicom_austausch_def.pdf
https://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-01570500/document
https://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-01570500
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