DE eng

Search in the Catalogues and Directories

Page: 1 2 3 4 5 6 7 8 9...52
Hits 81 – 100 of 1.038

81
Sprachplanung für die burgenlandkroatische Sprache in Österreich
Abstract: Burgenlandkroatisch ist eine bedrohte Sprache. Weil sie Minderheitenangehörigen keine E- xistenzgrundlage bieten kann, wird sie kaum mehr von Generation zu Generation weiterge- geben. Fehlen sprachbezogene Arbeitsplätze, die einer Sprache die Anwendbarkeit sichern, ist deren Weiterbestand gefährdet. Kann eine Sprache wirtschaftlich nicht fruchtbar gemacht werden, wird ihr dadurch ein enormer Imageschaden zugefügt. Sprecher entwickeln negative Einstellungen ihrer Sprache gegenüber und werden in jener Sprache mit größerem wirtschaft- lichen Nutzen heimisch. Im burgenlandkroatischen Fall bietet sich dafür die dominante deut- sche Sprache an. Werden Minderheiten diskriminiert und scheitert die Sprachpolitik eines Staates, wechseln Minderheitenangehörige in eine lukrativere Sprache hinüber. Dieses Phä- nomen lässt sich weltweit beobachten und kann auch an der burgenlandkroatischen Situation abgelesen werden. In meiner These habe ich gezeigt, dass eine systematische und methodisch angelegte Sprachrevitalisierung dringend erforderlich ist, soll der Weiterbestand der burgenlandkroati- schen Sprache erwünscht sein und deren Sprachtod abgewendet werden. Burgenlandkroatisch ist im Burgenland zwar eine zusätzliche Amtssprache und als na- tionale Varietät durch eine Grammatik und Wörterbücher standardisiert, aber dennoch von Obsoleszenz gezeichnet. Der Staat ergreift keine Maßnahmen zu ihrer Imagesteigerung, wo- durch die Sprache an Wert und ihre Sprecher an Kompetenz und Performanz verlieren. Grammatikalisierung und Relexifikation sind Spracherosionserscheinungen, die durch Sprachkontakte, Diglossie und eine asymmetrische Zweisprachigkeit verursacht werden. Eine Sprachplanungsbehörde, die mit Spracharbeit und der Implementierung eines Projektstruk- turplanes zur Sprachrevitalisierung betraut wäre, ist nicht in Sicht. Stattdessen lässt der Staat Passivität und Distanz in Bezug auf den Ausbau und die Erstarkung der burgenlandkroati- schen Sprache walten. In der Zwischenzeit sinkt die zahlenmäßige Stärke der burgenlandkroatischen Sprach- gemeinschaft. Die Laissez-faire-Politik des österreichischen Staates, der die ganze Verant- wortung für den Spracherhalt an burgenlandkroatische Kulturvereine abgibt, trägt die Schuld an der misslichen Lage der burgenlandkroatischen Minderheit. Sprachplanung wird vom österreichischen Staat nicht ausgeführt, sodass es auch an einer Korpusplanung fehlt. Statusplanung, die einer Sprache zum öffentlichen Ansehen ver- helfen soll, existiert nicht. Leider unterbleiben insgesamt zielführende Maßnahmen, und die Sprache wie auch die Sprachgemeinschaft sind sich selbst überlassen. Es mangelt auch an der Operationalisierung der Vorgaben für den zweisprachigen Unterricht. Weil auch Lehrern das nötige Sprachwissen fehlt, lässt auch der Sprachunterricht zu wünschen übrig. In den soge- nannten zweisprachigen Volksschulen wird Kroatisch als Fremdsprache unterrichtet, Pflicht- gegenstände jedoch in der dominanten deutschen Sprache. Echter Immersionsunterricht, wo- nach zumindest 50% des Unterrichts in der Minderheitensprache erfolgen müsste, wird nicht praktiziert. Weder das Sprachniveau noch die Fördermaßnahmen der Regierung werden eva- luiert. Ob der burgenlandkroatischen Sprache eine Zukunft beschieden ist, bleibt dahinge- stellt. Der österreichische Staat müsste ein starkes sprachrevitalisierendes Engagement mit entscheidenden Maßnahmen zur Bewahrung des burgenlandkroatischen Ökosystems an den Tag legen, damit der Schaden, der dieser Sprache angetan wurde, gemindert werden könnte. ; Burgenland Croatian is a severely endangered and obsolescent language in the state of Bur- genland not being learned by children any more. Speakers consider it worthless, because they are not able to benefit from it economically. Without economic value or practical significance the viability of a language is unlikely. Thus Burgenland Croatian speakers shift to the domi- nant and profitable German language. Due to negative language attitudes of the community members Burgenland Croatian is being abandoned. This phenomenon typical of the Burgen- land Croatian situation is true to other endangered minority languages all over the world, if speakers are discriminated against and language policies fail. In my thesis I have shown that a systematic and methodologically comprehensive ap- proach to language maintenance is badly needed in order to reverse language shift and revita- lise the Burgenland Croatian language. Despite being a co-official language in the state of Burgenland and a standardised nati- onal variety with a published grammar and dictionaries, Burgenland Croatian is deteriorating. Grammaticalisation and relexification are mostly driven by language contact, diglossia and an unbalanced bilingualism. The Austrian government is indifferent about strengthening the lan- guage and setting up a language board for the purpose of dealing with language matters and of implementing a well-articulated and effective language plan. In the meantime the speech community is rapidly shrinking. The hands-off policy of the Austrian government with handing over the responsibility for lingustic affairs to cultural as- sociations is to blame for the awkward situation of the Burgenland Croatian community. There are no state-controlled language planning activities. Corpus linguistic work is under-researched and currently not being promoted either. The prestige of the language, which lacks public recognition, has to be enhanced. Instead, the language is being benignly neglected. Bilingual education objectives are not being operationalised. Language instruction is unsatisfactory, for teachers lack necessary language skills. In the so called Bilingual Prima- ry Schools Burgenland Croatian is taught as a foreign language, whereas compulsory subjects are taught in the dominant language. Real immersion programmes with at least half of in- struction in the minority language do not exist at all. Neither minority-language education nor government measures for the support of the community are being evaluated. The survival of the Burgenland Croatian language is highly uncertain, if the Austrian government does not take decisive measures for preserving the Burgenland Croatian langua- ge ecology and mitigate the damage done to this language.
Keyword: 17.22 Sprachlenkung; 17.23 Mehrsprachigkeit; 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges; 17.31 Spracherwerb; 17.42 Sprachbeherrschung; 17.43 Zweitsprachenerwerb; language shift / reversing language shift / diglossia / L variety / H variety language revitalization / language policy / bilingualism / language revitalization / languaculture; Sprachminderheit / Minderheitenschutz / Sprachpolitik / Sprachplanung / Sprachrevitalisierung / Sprachvitalität / Sprachenrechte / Burgenlandkroaten / Minderheitensprache / Terminologiearbeit / Diglossie / Bilingualismus / Korpusplanung / Statusplanung / Spracherwerbsplanung / Sprachencharta / Sprachplanungsbehörde / Soziolinguistik / Sprachkontakt / nationale Varietät; Sprachpolitik
URL: http://othes.univie.ac.at/32833/
BASE
Hide details
82
Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit und Übersetzen am Beispiel des Katalanischen
BASE
Show details
83
Mehrsprachigkeit
Busch, Brigitta. - Wien : facultas.wuv, 2013
UB Frankfurt Linguistik
Show details
84
Vielfalt, Variation und Stellung der deutschen Sprache : [der vorliegende Sammelband ist Prof. Dr. Ulrich Ammon in Anerkennung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen gewidmet]
Schneider-Wiejowski, Karina (Hrsg.); Ammon, Ulrich (GefeierteR). - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 2013
DNB Subject Category Language
IDS Mannheim
Show details
85
Vielfalt, Variation und Stellung der deutschen Sprache
Schneider-Wiejowski, Karina (Hrsg.). - Berlin : De Gruyter, 2013
IDS Mannheim
Show details
86
Multilingualism and education in South Asia: resolving policy/practice dilemmas
In: Annual review of applied linguistics. - Cambridge, Mass. [u.a.] : Univ. Press 33 (2013), 258-285
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
87
Multilingual education policy in South Africa constrained by theoretical and historical disconnections
In: Annual review of applied linguistics. - Cambridge, Mass. [u.a.] : Univ. Press 33 (2013), 215-237
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
88
Hyperstandardisation in Flanders: extreme enregisterment and its aftermath
In: Pragmatics. - Amsterdam : John Benjamins Publishing Company 23 (2013) 2, 331-359
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
89
Multilingual classroom talk in adult literacy education in Timor-Leste: teachers and learners doing literacy and numeracy tasks
In: Language and education. - Abingdon : Routledge, Taylor & Francis Group 27 (2013) 4, 356-373
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
90
Franz Dotter im Un-Ruhestand?
In: Das Zeichen. - Hamburg : Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser e.V. 27 (2013) 95, 366-371
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
91
Continuité et changements dans les contacts linguistiques à travers l'histoire de la langue française : idéologies, politique et conséquences économiques
Amit, Aviv. - Paris : L'Harmattan, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
92
''Hands off our language!'' : Deaf sign language teachers' perspectives on sign language standardisation
Eichmann, Hanna. - Aachen : Shaker, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
93
Attitudes to endangered languages : identities and policies
Sallabank, Julia. - Cambridge : Cambridge Univ. Press, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
94
Les paradoxes de la domination linguistique : la diglossie en questions
Colonna, Romain. - Paris : L'Harmattan, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
95
Language and identity in Englishes
Clark, Urszula. - London [u.a.] : Routledge, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
96
Language policy
Johnson, David Cassels. - Basingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
97
Obituary: Robert Cooper
In: Language policy. - New York, NY : Springer 12 (2013) 1, 103-114
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
98
"Französisch lernt er nicht verstehn' ...": Sprachpolitik und Sprachpraxis in der französischen Fremdenlegion (1920er bis 1960er Jahre)
In: Lebende Sprachen. - Berlin : de Gruyter 58 (2013) 1, 221-234
BLLDB
OLC Linguistik
Show details
99
Mehrsprachigkeit
Busch, Brigitta. - Wien : facultas.wuv, 2013
BLLDB
UB Frankfurt Linguistik
Show details
100
Language policy and identity construction : the dynamics of Cameroon's multilingualism
Anchimbe, Eric A.. - Amsterdam [u.a.] : John Benjamins, 2013
IDS Mannheim
Show details

Page: 1 2 3 4 5 6 7 8 9...52

Catalogues
312
27
121
0
6
5
3
Bibliographies
714
5
0
0
0
0
0
0
0
Linked Open Data catalogues
0
Online resources
151
40
15
0
Open access documents
86
5
0
0
0
© 2013 - 2024 Lin|gu|is|tik | Imprint | Privacy Policy | Datenschutzeinstellungen ändern